Aktuelles aus Dümpten und Umgebung vom 07.09.2025

Manche Tik Tok-Trends sind einfach unglaublich dumm

Vor 70 bis 100 Jahren war ein Sonnenbrand noch kein großes Thema. Sonnenschutzmittel wurden kaum benutzt, und über die Langzeit-Wirkungen dieser Verbrennungen aufgrund von ultravioletter Strahlung war damals nur wenig bekannt. Deshalb haben viele Personen, die sich in ihrer Jugend häufiger Sonnenbrände eingehandelt hatten, in höherem Alter mit (gut- oder bösartigem) Hautkrebs zu kämpfen. Mein Vater war einer dieser Betroffenen.

Glücklicherweise ist man inzwischen schlauer geworden und weiß, dass gerade die jugendliche Haut die Sonnenbrände quasi abspeichert. Jede zusätzliche Hautschädigung erhöht das Risiko für einen Zellschaden. Dieser führt dann im besten Fall zu einem sogenannten „weißen Hautkrebs“, einem Basaliom. Das ist eine erst einmal gutartige Wucherung, die man aber unbedingt ernst nehmen und von einem Hautarzt behandeln lassen sollte. Unbehandelt können sich solche Basaliome nämlich zum viel aggressiveren „schwarzen Hautkrebs“, dem Melanom, weiterentwickeln. Dieser ist ungleich schwerer behandelbar und führte bis vor wenigen Jahren sehr oft früher oder später zum Tod. Auch wenn es inzwischen modernere Medikamente gibt, die die Prognose etwas verbessert haben, ist eine Melanomerkrankung keinesfalls harmlos, und die Behandlung auch nicht ohne Nebenwirkungen.

Deswegen ist es gut, dass in allen Wetterberichten heutzutage der UV-Index erwähnt wird, der die erwartete Strahlungsintensität der Sonne für den nächsten Tag angibt. Der Sinn der Sache ist natürlich, dass man – um einen Sonnenbrand zu vermeiden – bei hohen Vorhersagewerten an einen hinreichenden Sonnenschutz denkt und die heißesten Mittagsstunden nicht im Freien verbringt. Je jünger man ist, desto wichtiger ist das.

Doch nun kommt Tik Tok (oder auch andere Social Media) ins Spiel. Da gibt es nämlich tatsächlich Zeitgenossen, die eine möglichst intensive Bräunung als Schönheitsideal propagieren und zur möglichst schnellen Erreichung derselben dazu auffordern, sich besonders bei sehr hohem UV-Index in die Sonne zu begeben – natürlich ohne Sonnenschutz! Der Sonnenbrand wird dabei schon eingepreist, der werde dann später von der Bräunung abgelöst. Das Ganze dann noch garniert mit dem „modernen“ Kürzel „yolo“, was übersetzt „man lebt nur einmal“ bedeutet. Genau aus diesem Grund ist es geradezu fahrlässig, diesen absurden Empfehlungen zu folgen – das einmalige Leben wird dadurch garantiert langfristig verkürzt.

Aber man kann sich ja auch anderweitig nur wundern, welche Modifikationen manche Mitbürgerinnen (vor allem diese!) und Mitbürger an ihren Körpern durchführen lassen, nur um irgendwelchen obskuren Schönheitsidealen zu folgen und besonders tolle Bilder ins Netz stellen zu können. Mit Schönheit hat das in den meisten Fällen für mich nichts zu tun, aber mich fragt ja keiner…

Ihr Apotheker Hannu Uwe Kratz

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